Mittwoch, 15. Februar 2012

Im Pistenstaub Senegals

Am 25. Januar überquerten alle restlichen Rallyeteilnehmer den Senegal mit der Fähre in der Nähe der Stadt "Rosso". Ein Teil der Teilnehmer hatte den Grenzübergang schon einen Tag zuvor benutzt. Die Überfahrt mit der kleinen Fähre verlief reibungslos. 
Im Land Senegal angekommen, mußten nun erst einmal die üblichen Grenzformalitäten abgearbeitet werden. Dieser Grenzübergang  hat bei allen Reisenden einen üblen Ruf. Schon das "Bikerpaar" aus Spanien hatte mich davor gewarnt. Jetzt hoffte ich, in dieser Rallye-Herde einfach mit durchgeschleust zu werden. 
Wir verließen die Fähre und wurden gleich auf einen Hof gelotst, wo wir unsere Fahrzeuge abstellen mußten. Als nächstes mußten alle zur "Police", um den Paß abstempeln zu lassen. Das ging ja alles flott. Nun gegenüber ins Büro. Dort lagen schon Listen mit allen Teilnehmern, auch ich war darin aufgelistet. Soweit war es schon. Zwei gut gekleidete Damen in Ziviel mit doch recht großen Handtaschen, schienen hier Grenzerdienst zu machen. Jeder, der auf der Liste stand, sollte 10 Euro bezahlen, damit er die entsprechenden Stempel bekam. Diese "10 Euro Einnahmen" steckten die gierigen Damen sofort in ihre Handtaschen. Ich wollte eine Quittung sehen, vor dem Bezahlen. Da wurde der Finger der Damen immer auf einen kleinen Zettel links oben am Formular gelegt, das sie nicht aus der Hand gaben. Sie wollten auch von mir 10 Euro, die ich aber verweigerte. Sie hatten aber meinen Paß einbehalten. Alle Teilnehmer bezahlten ohne zu murren. Dann konnte ich auf einem unbeaufsichtigten Formular den Preis sehen. Es waren 2500CFA ausgewiesen, was ungefähr 5 US Dollar waren. Stolze Privateinnahme der beiden Grenzbeamtinnen an diesen beiden Tagen der Rallye-Reisenden. 
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